David Yaw Debrah (er/ihm)
Jedes Kind sollte die Chance bekommen, seine Potentiale zu entfalten.
Hallo, ich bin David Yaw Debrah. Gemeinsam mit Lara Stothfang habe ich das Projekt „Wer Wir Sind!“ gegründet.
Lara: Diversität bedeutet für uns, dass ein großes Spektrum von Menschen mit verschiedenen Hintergründen repräsentiert ist, wie Geschlechter, Herkünfte, sozialer Status, Religion. Besonders in Schulen ist es wichtig, dass die Diversität unserer Gesellschaft auch beim pädagogischen Personal sichtbar wird.
David: Unter Chancengleichheit verstehen wir, dass Menschen aufgrund der genannten Hintergründe keine Chance verwehrt werden. Jedes Kind sollte die Chance bekommen, seine Potentiale zu entfalten. Bildungserfolg darf nicht länger eine Frage der sozialen Herkunft sein. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, für alle Kinder eine erfolgreiche Bildungs-biografie zu ermöglichen.
Die Angst vor dem Fremden!
Lara: Wir bieten AGs in sogenannten „Brennpunktschulen“ an. Die Kinder besuchen verschiedene Kunstworkshops (Malerei, Graffiti, Poesie, Rap, Film), die von externen Künstler*innen durchgeführt werden. Unser Ziel ist es, die Workshops stetig zu erweitern, um so viele Begabungen wie möglich fördern zu können. In Zukunft wollen wir auch diverse Themenbereiche aus der Wissenschaft und verschiedene Sportarten anbieten. Unsere Grundidee ist zu zeigen, WER WIR SIND! Damit widersetzen wir uns den Vorurteilen, der Stigmatisierung und dem Bild, das die Medien und die Gesellschaft von den Schüler*innen einer Brennpunktschule zeichnen. Gleichzeitig möchten wir die Kinder fördern, ihnen einen Safe Space in der Schule ermöglichen und ihr Selbstbewusstsein stärken. Wir schaffen einen Empowerment-Raum, in dem sie sich öffnen können und in dem sie im Umgang mit Rassismus und Diskriminierung begleitet und gestärkt werden.
David: Wir haben 2021 zusammen an der Wedding-Schule gearbeitet. Ich bin eigentlich in der Kunst- und Filmszene tätig und war damals Vertretungslehrer an der Schule. Allerdings hatte ich folgendes Problem: Ich liebte die Kinder, aber ihnen Mathe, Deutsch und Englisch beizubringen, war einfach nicht mein Ding. Ich habe mich schließlich Lara anvertraut und sie meinte, dass eine Projekt-AG das Richtige für mich wäre. So könnte ich meine künstlerischen Ressourcen einbringen.
Lara: Wir fingen also gemeinsam an, das Konzept zu WWS zu entwickeln. Mich hat schon immer der sehr negative Blick der Gesellschaft auf meine Schule bzw. meine Schüler*innen gestört. Deswegen war es uns besonders wichtig, dass die Stärken, Talente und Ressourcen der Kinder gefördert und auch abgebildet werden.
Lara: Eine langfristige und nachhaltige Projektfinanzierung kann von den Schulen nicht gewährleistet werden. Für uns als Projekt ist es daher sinnvoll, unsere Empowerment-AGs für Schulen kostenlos bzw. kostengünstig anzubieten. Für uns ist eine langfristige und nachhaltige Finanzierung sehr wichtig, da wir die Empowerment-AG regelmäßig und fortlaufend anbieten möchten. Die Kinder brauchen diese Verlässlichkeit und einen Ort, an dem sie ihre Wirksamkeit erproben und einüben können. Denn das ist es, was wir ihnen für ihren gesamten Weg mitgeben wollen: Das Vertrauen in sich selbst und die Erfahrung, dass das, was sie fühlen, sagen und tun, wichtig und wirksam ist.
David: Es gibt viele Herausforderungen für die Kinder. Das System Schule und die damit verbundenen (sprachlichen) Leistungsanforderungen, Armut, Ausgrenzung und Traumata. Auch Rassismus und Diskriminierung sind besonders spürbar für die Kinder und Jugendlichen. Deshalb ist es eine große Herausforderung für diese Kinder, zu erkennen, dass ihnen auch Türen offen stehen. Die Schule und Politik stehen hier in der Verantwortung für sozial benachteiligte Kinder, unterstützende Lernumgebungen zu schaffen (zu finanzieren) und ihnen diese gerechte Bildungschancen auch zu ermöglichen.
Lara: Die beste Unterstützung, die wir jetzt bekommen könnten, sind Ressourcen (Netzwerke, Marketing, juristische Beratung, usw.) und eine finanzielle Unterstützung.