Empathie

Der Schlüssel zu einer inklusiven und toleranten Gesellschaft.

Was ist Empathie überhaupt? Warum sollten Kinder diese Fähigkeit von klein auf lernen? Und was kann mehr Empathie in Unternehmen und der Wirtschaft bewirken?

Egal ob es sich um ein Gespräch mit unseren Eltern, Freund*innen oder Kolleg*innen handelt, Empathie ist der Schlüssel zu einem fairen Dialog.

Empathie ist einer der sechs Haltungsansätze von MoreDiversity, da wir fest daran glauben, dass, wenn sich alle an gewisse Ansätze halten, ganz automatisch eine achtsame und inklusive Gesprächskultur entsteht, die eine gemeinsame und erfolgreiche Vielfalt ermöglicht.

Doch was bedeutet es eigentlich, empathisch zu sein und welchen Einfluss hat Empathie auf uns? Wie können wir dieses Verständnis nutzen, um Konflikte zu lösen und um Inklusion und Toleranz zu fördern?

Empathie ist die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und ein Verständnis für die Gefühle und Erfahrungen anderer aufzubauen. Sie ist eine wesentliche Komponente der sozialen Intelligenz und sie kann uns dabei helfen, die Gedanken und Motivationen anderer Personen zu verstehen. Dabei geht es auch um die Bereitschaft, mit anderen mitzufühlen, ihnen in schwierigen Zeiten beizustehen und sie entsprechend zum Handeln zu bewegen.

Gerade in unserer heutigen Zeit ist Empathie eine Kernkompetenz, der wir alle viel mehr Bedeutung schenken sollten, um erfolgreich mit anderen zu kommunizieren, zusammenzuarbeiten, Beziehungen aufzubauen und Konflikte zu lösen. Sie ist entscheidend für einen nachhaltigen Wandel hin zur inklusiven Gesellschaft von morgen.

Warum Empathie gerade für Kinder wichtig ist

Empathie ist eine essentielle Fähigkeit, die Kinder bereits im frühen Alter erlernen sollten. Sie hilft ihnen, die Welt zu entdecken und ihr Umfeld aus unterschiedlichen Perspektiven wahrzunehmen.

Kinder lernen durch Beobachten und Zuhören, daher ist es besonders wichtig, dass ihre Eltern ein gutes Vorbild sind. Wenn die Eltern offen für die Gefühle anderer Mitmenschen sind und mitfühlend miteinander umgehen, wird das Kind dieses Verhalten ebenfalls erlernen und anwenden. Aber auch die Art, wie mit Problemen umgegangen wird, beeinflusst das kindliche Mitgefühl.
Wenn Konflikte friedlich gelöst und Kompromisse gesucht werden, erleben sie, dass auch andere Menschen Gefühle haben und diese berücksichtigt werden müssen. So lernt das Kind, warum Empathie wichtig ist und wie man in schwierigen Situationen am besten reagiert.

Auch Erzieher*innen und Lehrkräfte spielen bei der Förderung von Empathie eine wichtige Rolle. Durch tägliche Interaktionen mit Kindern haben sie die Möglichkeit, diese zu ermutigen und ein Gespür für die Bedürfnisse anderer Menschen zu entwickeln. Sie können empathische Haltungen und Verhaltensweisen vermitteln und Kindern so mehr Mitgefühl für ihr Umfeld mitgeben.

Empathie lässt sich nicht erzwingen, aber um ihr Potential zu maximieren, ist es vor allem wichtig, dass Eltern und andere Bezugspersonen zuhören, Fragen stellen und Gespräche über Gefühle führen, denn das zeigt ein wahres Interesse und den nötigen Respekt.

Ein wenig Empathie gefällig?
5 How To's für den Alltag
Nr. 1
Höre deinem Gegenüber aufrichtig zu.
Nr. 2
Unterbrich nicht, wenn dein Gegenüber spricht.
Nr. 3
Respektiere die Gefühle des anderen, ohne zu verurteilen.
Nr. 4
Versuche dich in die Lage deines Gegenübers zu versetzen.
Nr. 5
Sei offen für andere Meinungen.
Wie sinnvoll ist ein empathischer Führungsstil in Unternehmen?

Sobald man in die Arbeitswelt eingetaucht ist, spürt man ziemlich rasch, unter welchem Leistungsdruck Unternehmen, Mitarbeitende, Kund*innen und Dienstleister*innen täglich stehen. Unzählige Meetings und Deadlines lassen im Berufsalltag nur selten Zeit für das Zwischenmenschliche, für Empathie.

Führungskräfte wissen häufig kaum, was ihre Mitarbeiter*innen oder Kund*innen wirklich bewegt, wo es knirscht und was vielleicht nicht ganz so rund läuft. Fehlende Aufmerksamkeit, kein offenes Ohr und keine oder nur wenig Kommunikation führen dann schnell zu Unzufriedenheit und fehlender Motivation am Arbeitsplatz, was wiederum zu einem schlechten Arbeitsklima und Ergebnissen sowie unzufriedenen Kund*innen führen kann.

Daher ist es für zukunftsorientierte und erfolgreiche Unternehmen umso wichtiger, eine Empathie-Kultur zu etablieren. Unternehmer*innen müssen in der Lage sein, die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden und Kund*innen zu erkennen und auf sie einzugehen. Dies bedeutet, dass sie nicht nur ihre Wünsche und Anforderungen ernst nehmen, sondern dass sie offen für Kritik und Feedback sind und alles daran setzen, ihr Angebot stetig zu verbessern. Sie schaffen eine positive Arbeitsatmosphäre, in der alle Mitarbeitenden sie selbst sein und ihr volles Potenzial entfalten können. Durch ihre empathische Haltung motivieren sie die Menschen um sich herum und ermöglichen so ein bestmögliches und effektives Teamwork.

Ideen um Empathie zu fördern
Kontakt
Ehrenamtliche Mitarbeitende in sozialen Einrichtungen (z.B. Altenheime, Kindergärten, Flüchtlingsunterkünfte) um mit den Bewohner*innen/Inhaber*innen zu sprechen und ihre Geschichten zu hören.
Ausprobieren
Empathie-Workshops in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen anbieten, in denen Teilnehmer*innen lernen sollen, sich in die Gefühlslage anderer Menschen hineinzuversetzen.
Information
Informationsveranstaltungen über Empathie und deren Bedeutung für eine inklusive Gesellschaft anbieten.
Unterstützen
Spenden oder gemeinnützige Arbeit für jene zu leisten, die Hilfe benötigen.
Empathische Politik – geht das überhaupt?

Wir leben in einer globalen Welt, in der jede noch so kleine Handlung Auswirkungen auf Millionen von uns Menschen und andere Lebewesen haben kann und genau mit diesem Bewusstsein müssen Politiker*innen die Bedürfnisse unserer Gesellschaft verstehen und entsprechend agieren.

Doch leider wird der Kernkompetenz Empathie in einer weltweit doch sehr männlich dominierenden Politik immer noch viel zu wenig Raum gegeben. Einfühlsamkeit wird schnell als Schwäche ausgelegt. Doch wenn wir uns die Nachrichten anschauen, die täglich auf uns einprasseln, sollten wir uns da nicht alle weigern zu glauben, dass eine Politik ohne Empathie eine gute Politik ist?

Wir von MoreDiversity sind der Überzeugung, dass Empathie nicht als Schwäche im politischen Diskurs ausgelegt werden darf, denn Politik ist ein emotionales Geschäft. Wenn Politiker*innen über Themen diskutieren, die uns alle global beeinflussen können, dann geht es dabei nicht nur um Zahlen und Fakten, sondern um uns als Gesellschaft, um jedes Individuum. Empathie kann dazu beitragen, die Herausforderungen von Spaltung und Diskriminierung abzubauen. Denn nur, wenn wir auch in der Lage sind, uns in die Perspektive anderer Menschen hineinzuversetzen und deren Sichtweisen zu verstehen, können wir auch mit mehr Toleranz gegenüber Andersdenkenden umgehen. Empathie kann so dazu beitragen, Konflikte zu entschärfen und ein friedliches Miteinander zu ermöglichen.

Wir sehen also, dass Empathie über alle Systeme hinweg – von Familie, Schule, Unternehmen, Politik – von uns allen so früh wie möglich geübt und praktiziert werden sollte, da diese Fähigkeit ausschlaggebend für alle weiteren privaten und beruflichen Beziehungen ist. Sie sollte demnach Priorität in sämtlichen Bereichen haben, um einen nachhaltigen gesamtgesellschaftlichen Wandel erzielen zu können.

Wieviel Empathie brauchen wir für die Welt von morgen?

Sind wir ehrlich zu uns selbst: Ein bisschen mehr Empathie hat noch keinem geschadet – ganz im Gegenteil. Wir müssen verstehen, dass Empathie uns zusammen voranbringt und dass sie eine unserer stärksten Kräfte ist. Jeder sollte sie erlernen, trainieren und praktizieren, sonst produzieren wir Einzelkämpfer*innen.

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