Anna Papadopoulos (sie/ihr)

Das Mächtigste, was jede:r Einzelne von uns tun kann, ist die eigene Haltung zu hinterfragen und sich selbst dazu zu motivieren, offen zu sein und das “Andere” nicht als Bedrohung wahrzunehmen.
Wer bist du und was machst du?

Ich bin Anna Papadopoulos, Berlinerin mit deutsch-griechischen Wurzeln, und lebe mit meinem Mann und unseren drei Kindern am Rande der Hauptstadt. Seit über 10 Jahren widme ich mich dem Thema guter Zusammenarbeit unterschiedlichster Disziplinen. Einerseits als Innovationsbegleiterin und Geschäftsführerin im hiesigen Büro der brasilianischen Innovationsberatung Mandalah, andererseits in von mir mitgegründeten Unternehmen: Welana, einem Social E-Commerce Business, das handgewebte Textilien äthiopischer Weber:innen vertreibt, und edusiia, dem Community-Partner für Bildungsorganisationen. Außerdem bin ich – angestoßen durch meine eigene Brustkrebsdiagnose in 2022 – Partnerin bei #einevonacht, einer Initiative, die Arbeiten mit und nach Krebs für alle Beteiligten erleichtern möchte. Gerade entwickle ich das Format „Wir schaffen es doch.“, was als Podcast und Newsletter durch echte Geschichten Mut machen soll, den eigenen Weg zu gehen – auch wenn es manchmal schwer ist.

Was bedeutet Vielfalt für dich persönlich und beruflich?

Vielfalt bedeutet für mich, dass es bunt ist, laut und fröhlich. Vielfalt heißt für mich, dass es nicht nur den einen richtigen Weg gibt, sondern unterschiedlichste Vorgehensweisen, Lebensentwürfe, Erfahrungen und Sichtweisen.
Mit Vielfalt umgehen kann herausfordernd sein, aber für mich ist es in erster Linie bereichernd. Vielfalt anzuerkennen kann beruhigend sein, denn es bedeutet, dass für jede:n Platz von uns ist.

Kannst du uns mehr über deine Tätigkeit mit und die Zielsetzung von edusiia erzählen und was waren die wichtigsten Erkenntnisse für dich in den letzten Jahren?

edusiia hat es sich zum Ziel gemacht, die großartigen, zukunftsgerichteten Bildungsakteur:innen im deutschsprachigen Raum sichtbarer zu machen und den Zugang zueinander zu erleichtern. Zwar liegt vieles im Argen im Bildungsbereich, doch es gibt so viele, die einen positiven Unterschied machen – sie wissen nur nicht unbedingt von einander. Wir unterstützen ganz konkret Bildungsorganisationen dabei – digital und analog – ihre Communities zusammenzuführen und somit engere Bande und mehr Wirkung zu erzeugen.
Über die Zeit mussten wir feststellen, dass es keineswegs für alle naheliegend ist, in den Austausch zu gehen, Wissen und Erfahrungen zu teilen und in der Gemeinschaft Lösungen zu teilen und zu suchen. Deshalb machen wir viel Grundlagenarbeit, die zeigen darf, welchen Mehrwert Vernetzung und Erfahrungsaustausch im Bildungskontext hat.

Was kann / sollte deiner Meinung nach jeder* bereits heute tun/ ändern, um positiven Wandel innerhalb der Gesellschaft mitzugestalten?

Das Mächtigste, was jede:r Einzelne von uns tun kann, ist die eigene Haltung zu hinterfragen und sich selbst dazu zu motivieren, offen zu sein und das “Andere” nicht als Bedrohung wahrzunehmen. Denn mit der entsprechenden Haltung ist es plötzlich ganz naheliegend, mit anderen ins Gespräch zu gehen, unterschiedliche Perspektiven wirklich hören zu wollen und so seine eigene Sichtweise immer wieder auf die Probe zu stellen und das Gefühl zu haben, nie auszulernen. Diese Haltung bleibt nicht unentdeckt, ich bin mir sicher: Sie steckt an.

Wenn du in Deutschland gerade eine einzige Sache sofort ändern könntest, was wäre das?

Ich würde ein Bewusstsein dafür schaffen, dass wir alle – egal welche Hintergründe wir haben – sehr, sehr ähnliche Grundbedürfnisse teilen und so dafür sorgen, dass wir alle etwas mehr Verständnis füreinander haben. Denn das ist die Grundlage dafür, dass wir gemeinsam ins Tun kommen.

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