Über diverse und Diversity-Vorbilder

Warum Repräsentation so wichtig ist!

Repräsentation bedeutet, dass die verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Politik, Wirtschaft, Medien oder (Pop-)Kultur vertreten sind. Davon sind wir weit entfernt: Bundestagsabgeordnete, die einen Beruf mit geringem Einkommen gelernt haben, gibt es zum Beispiel kaum; Frauen sind im Parlament ebenso wie in Vorständen unterrepräsentiert. In Kultur und Medien sieht es nicht besser aus. Oder wie viele Filme fallen dir ein, in denen eine Frau mit Kopftuch die Hauptrolle spielt? Eben. Warum das so wichtig ist? Weil dadurch sehr vielen Menschen in Deutschland die Vorbilder fehlen. Solange es mehr Michaels als Frauen in Vorständen gibt, ist es für eine Frau schwer, sich vorzustellen, selbst Vorständin zu werden. Solange People of Colour in Filmen oder Kinderbüchern zwar als Gemüseverkäufer, nicht aber als Ärztin auftauchen, wird Personen dieser Gruppe indirekt vermittelt, Ärztin sei kein Beruf für sie.

Diverse und Diversitäts-Vorbilder

Wir brauchen also mehr diverse Vorbilder, aber wir brauchen auch Diversitäts-Vorbilder. Was genau meinen wir damit? Rassismus, Sexismus, Ableismus, Transfeindlichkeit und andere Formen der Diskriminierung sind strukturelle Probleme. Eben das macht es so schwierig, sie zu überwinden. Denn wir alle haben sie verinnerlicht. Struktureller Rassismus zeigt sich nicht erst, wenn offen gegen Migrant*innen gehetzt wird. Er zeigt sich bereits, wenn wir die Oberärztin mit Kopftuch für die Krankenschwester halten. Oder einen schwarzen Deutschen automatisch auf Englisch ansprechen. Diese Einschätzungen lassen sich erst einmal nicht vermeiden. Aber wir alle können trainieren, unseren Fokus zu weiten. Wir können lernen, inne zu halten und anders zu reagieren, damit minorisierte Gruppen nicht ständig Mikroaggressionen ausgesetzt sind. Doch auch hier helfen Vorbilder. Menschen, die empathisch sind, Muster durchbrechen und etwas verändern wollen – im Großen und im Kleinen: Den Vorgesetzten, der bei neuen Mitarbeitenden nachfragt, mit welchen Pronomen er sie ansprechen soll; Väter, die selbstverständlich mehr als die gängigen zwei Monate Elternzeit nehmen und Teilzeit arbeiten; Menschen, die sich aus ihrer marginalisierten Position heraus trauen, gesellschaftliche Schieflagen anzusprechen; die Lösungen vorschlagen und andere unterstützen. All diesen Menschen wollen wir mit MoreDiversity eine Plattform bieten, ihre Arbeit verstärken, andere inspirieren und zeigen: Diversität ist wichtig. Repräsentation ist wichtig. Vorbilder sind wichtig!
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